Kornrade

(Agrostemma githago)


Kornrade Die Kornrade ist in Europa heimisch und wurde auch nach Amerika exportiert.

Sie wuchs früher bevorzugt an Ackerrändern und in Getreidefeldern.

Durch die modernen Unkrautbekämpfungsmittel ist diese Pflanze heute sehr selten geworden, sie ist sogar fast ausgerottet und steht deshalb auf der roten Liste.

Die Kornrade war "Blume des Jahres 2003" um an den Erhalt des Kulturgutes Ackerwildkräuter zu erinnern.

Die einjährige Pflanze wird 30 bis 100 cm hoch.
Die Blätter sind schmal, zugespitzt und behaart.

Die purpur- bis violettroten Blüten erscheinen zwischen Juni und Juli und haben einen Durchmesser von 3-5 cm.
Die Blüte hat 5 Kronblätter und von den blattartigen Kelchzipfeln überragt.

Aus den Blüten entwickeln sich bis zum Herbst die Samen.
Die sehr giftigen warzigen Samen sind schwarz-braun und etwa 3 mm groß.

Die Wurzel ist spindelförmig und reicht bis 100 cm tief in den Boden.



Steckbrief

Wissenschaftlicher Name:Agrostemma githago
Pflanzenfamilie:Caryophyllaceae = Nelkengewächse
Englischer Name:corncockle, corn-cockle
Andere Namen:Ackerrade, Höllenkorn, Klockeblome, Klockenblume, Kornnelke, Kornrose, Pisspöttken, Raad, Rade, Radenbleamer, Ratt
Ursprüngliche Heimat:Europa
Verbreitung:Europa
Lebensraum:Äcker
Boden:Nährstoffreich
Licht:Sonnig
Lebensdauer:Einjährig
Winterhart:Nein
Grösse:30 cm bis 1 m
Wurzeln:Spindelförmig, bis 1 m tief
Stengel:Rund
Blätterform:Lanzettlich, spitz
Blättergrösse:5 - 10 cm
Blätterbeschreibung:Behaart
Blütenfarbe:Rosa-weiss
Blütengrösse:3 - 5 cm
Anzahl Blütenblätter:5
Blütezeit:Juni bis Juli
Blütenbeschreibung:Die 5 pink-farbenen Kronblätter überlappen einander
Samen:3 mm, schwarz-braun, stark giftig
Vermehrungsweise:Samen
Geruch:
Geschmack:
Besonderheiten:Blume des Jahres 2003
Giftigkeit:Stark giftig
Nutzung:Zierpflanze
Heilwirkung:Hautkrankheiten, Würmer
Mehr Heilwirkung:Siehe: Kornrade bei heilkraeuter.de

Geschichtliches

Die Kornrade war schon immer Begleiter des Getreideanbaus, haben die Samen die optimale Größe, um mit der Getreideernte in der nächsten Aussaat wieder auf die Felder zu kommen. Man geht sogar davon aus, das der Konrade im Laufe der Jahrtausende diese Samengröße unbeabsichtigt angezüchtet wurde.

Da die Samen der Kornrade sehr giftig sind, gab es früher viele Vergiftungen von Mensch und Tier durch diese Verunreinigungen der Getreideernte. Bei dem Herstellen von Brandwein war diese Verunreinigung sogar erwünscht.

In Hungernotzeiten wurden die frischen Blätter sogar gekocht und gegessen. Nicht ganz ungefährlich da durch Hitze nicht alle Giftstoffe zerstört werden.

In den 1960ern wurde das Saatgut immer besser gereinigt und durch Unkrautvernichter die Getreidefelder und Ackerränder von Unkraut frei gehalten, so verschwand die weit verbreitete Kornrade fast völlig.

Erst in den letzten Jahren gibt es wieder Bemühungen die Kornrade wieder in geschützten Bereichen wieder anszusiedeln. Auch als leicht zu pflegende Zierpflanze hält die Kornrade Einzug in die heimischen Gärten.


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