Vogelmiere(Stellaria media)Die Vogelmiere ist in Mittel- und Nordeuropa heimisch und in Nordamerika eingeschleppt. Auch in Nordasien und in anderen Gegenden der Welt kann sie vorkommen. Sie gehört zur Familie der Nelken, obwohl sie optisch nicht so aussieht. Das besondere an der Vogelmiere ist, dass sie sich selbst von Frosttemperaturen nicht abschrecken lässt. Bei geringen Minusgraden keimt und treibt sie sogar unter Schnee und bedeckt dann frisch umgegrabene Beete und Felder, wenn der Schnee weggetaut ist. Daher kann man die Vogelmiere teilweise auch im Winter frisch ernten. Die einjährige Pflanze gilt als Unkraut, weil sie besonders üppig auf bearbeiteten Flächen wächst und sie nach kurzer Zeit wie ein Teppich bedeckt. Dabei ist sie eigentlich eine Labsal für den aufgerissenen, nackten Boden und verhindert die Erosion der Erde. Man kann sie als lebendige Mulchschicht betrachten. Da die Vogelmiere stickstoffhaltigen Boden mit guter Bewässerung besonders liebt, kann man an ihrer Verbreitung erkennen, ob ein Boden gut gedüngt bzw. fruchtbar ist. Die Stengel der Vogelmiere werden bis zu 40 cm lang und liegen weitgehend auf dem Boden. Dort, wo sie die Erde berühren, bilden sie kleine Zusatzwurzeln. Die zahlreichen Blätter der Vogelmiere sind klein und eiförmig mit Spitze. Die Vogelmiere blüht von März bis Oktober mit weissen Blüten, die wie winzige Sterne aussehen. Die fünf weissen Kronblätter sind zweigeteilt, sodass sie auf den ersten Blick wie jeweils zwei Blütenblätter aussehen. Sie entfalten sich bei trockenem Wetter morgens um neun und blühen bis zum Abend. Bei feuchtem Wetter bleiben sie zusammengezogen.
Aus den Blüten bilden sich Kapseln, in denen zahlreiche Samen heranwachsen.
Eine Vogelmierenpflanze bildet pro Jahr bis zu 10.000 Samen.
Diese Samen werden gerne von Vögeln gegessen, wie auch das Kraut,
das Geflügel sehr gut mundet.
Steckbrief
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